Vor über 2 Wochen sind wir nun schon in Hamburg gestartet und es fühlt sich einerseits an wie gestern und gleichzeitig als sei es schon eine Ewigkeit her. Wir sind zwar mittlerweile in Frankreich, aber doch ist alles noch ein wenig surreal. Wir müssen uns ab und zu mal kneifen, um zu verstehen, dass wir wirklich – also jetzt wirklich – unterwegs sind.
Der Abschied in Hamburg war voller Gefühlschaos. Zum Einen war da der Abschiedsschmerz. Es sind so viele liebe Menschen nicht nur am Tag der Abreise, sondern in den ganzen Wochen vorher an Bord gekommen. Wir sind ganz überwältigt von den vielen tollen Gesprächen, der Anteilnahme, den Geschenken, den Hilfsangeboten und dem großen Interesse an der Pinelle und unseren Reiseplänen. Dann im Hamburger Hafen abzulegen und die Familie und Freunde im Achterwasser hinter uns zu lassen, war nicht einfach.
Aber auf der anderen Seite war da auch diese unbändige Vorfreude. Wir wollten endlich los. So lange hatten wir auf diesen Tag hin gefiebert. Also sind wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge aufgebrochen – in super Begleitung von Heidi und Ole. Doch erstmal ging es gar nicht weit. Nur ein paar Stunden die Elbe runter bis nach Glückstadt und am nächsten Morgen ganz früh dann weiter nach Cuxhaven.
Dort mussten wir ein paar Tage auf passenden Wind warten und als dieser sich abzeichnete, kam mit Gerd als Crewmitglied für die erste Etappe an Bord. Wir wollten so schnell wie möglich nach Frankreich – das Wetter sah gut aus und mit der Unterstützung erhofften wir uns, weit zu kommen. Also ging es mit ablaufenden Wasser bei Sonnenaufgang raus auf die Nordsee. Und wir hatten Glück. Nach ein paar Stunden unter Motor, kam etwas Wind auf und wir konnten unser neues Leichtwindsegel ausprobieren. Boa, war das genial. Trotz wenig Wind kamen wir gut voran und probierten unterschiedliche Segelstellungen aus. Genau so hatten wir uns das vorgestellt.
Die ersten 3 Tage fuhren wir auf diese Weise nonstop bis nach Niuewpoort in Belgien. Ab und zu unter Motor, doch häufig mit dem Oxley und zwischendurch mit Groß und Genua. Es war fast alles dabei. Dazu kam sehr viel Sonne, durch den Mond erhellte Nächte, einige Seehunde und sogar ein paar Delfine zum Sonnenuntergang. So vergingen die ersten Tage an Bord eigentlich recht entspannt. Nur an das Schlafen während der Fahrt mussten wir uns noch gewöhnen. Zu aufregend und neu waren die vielen Geräusche und Eindrücke.
Nach 2 Tagen Pause in Niuewpoort ging es dann mit Halbwind weiter. Bis nach Calais sind wir nahezu geflogen. Volle Besegelung für die 10 kn Halbwind brachten uns bis zu 8 kn Speed durchs Wasser. Als die Strömung noch dazukam, hatten wir zwischendurch über 9 kn auf der Anzeige und waren begeistert von der Rauschefahrt. Die ging genau bis Calais an den Fähren vorbei. Dann änderte sich der Wind und wir wurden langsamer. Spass hat es trotzdem gemacht. Nur als kurz vor dem Ziel Wind und Strömung sich gegen uns verbündet haben, wurde es für ein paar Stunden etwas ruppig und unangenehm. Aber das Ziel Le Havre war ja schon fast in Sichtweite…












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